Freitag, September 22, 2006

Filmempfehlung: Mädchen aus dem Wasser


Die Filmkritiker haben ihn zerrissen, den neuen Film von M. Night Shyamalan. Ich finde ihn großartig: Ein Märchen in einem ganz realistischen amerikanischen Mittelklassehotel/ Wohnkomplex angesiedelt. Sehr gewagt, weil sehr spirituell, mit einem großen Happy End, und einer wunderbaren Conclusio: Nur die Kraft des Kollektivs kann eine Nymphe retten und nur die reine Liebe kann Wunden heilen. Klar dass die Filmkritiker da aussteigen, vor allem, wenn im Film noch ein Filmkritiker von einem werwolfartigen Monster, dem Feind der Nymphe, gefressen wird.

Kurzinhalt:
Es geht um eine ganz besondere Nymphe, ein Wesen aus einer noch intakten Welt, das über das Kanalsystem eines Hotelswimmingpool gekommen ist, Kontakt zu einem bestimmten Menschen aufzunehmen, weil es ihm die Erleuchtung bringen muss. Der ungeschickte, aber liebenswerte Hotelwart (gespielt von Paul Giamatti, bekannt aus "Sideways") ist der erste der die Nymphe (Bryce Dallas Howard) erkennt; er macht es sich zur Aufgabe ihr zu helfen, ihre Aufgabe zu erfüllen und ihr Leben zu beschützen.

Doch das Leben der Nymphe ausserhalb ihres flüssigen Reiches steht permanent unter Gefahr - nur durch die Mobilisierung der Hotelbewohner und der richtigen Aufgabenverteilung im Kampf gegen die "Skunts" gelingt es die Mission und das Leben der Nymphe zu bewahren. Am Ende ist es die Liebe des Hotelwartes, die die schweren Wunden nach dem ersten fehlgeschlagenen Rückkehrversuch heilt; und langsam beginnen sich auch die Kluften in seinem Herzen zu schließen, denn er hat ein schweres Trauma zu bewältigen. Nebenbei wird auch die Distanz und Isolation der Hotelbewohner zueinander immer kleiner.

Kein Horrorfilm, wie es vielleicht am Plakat erscheint sondern ein ganz normales Märchen; mit bösen Tieren wie werwölfischen "Skunts" und affenmäßigen Baumgespenstern.

Auf Celluloid gebannt wurde der Film von einem der besten Kameramänner der Welt, dem Exil-Australier Chris Doyle: "Everyone knows I’m in love with my actresses, and there are films that have celebrated that. In Chinese, you would say that great actresses radiate chi: energy. Unless you’re a total buffoon, you can’t get it wrong. You have to celebrate chi, but it’s not about lighting, it’s about affection, reassurance, complicity, sharing something. It’s not academic, it’s intimate. The right angle is the most vulnerable angle."

Jetzt in vielen Kinos, auch in Originalfassung.
Viel Vergnügen wünscht euch Sonja
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