Samstag, Juli 15, 2006

Positive Lebensbewältigung durch Sahaja Yoga

Eine kürzlich verfasste Forschungsarbeit an der Uni Graz geht der Frage nach, inwiefern Spiritualität als integratives Gesundheitskonzept begriffen werden kann und beschäftigt sich mit den Auswirkungen von Sahaja Yoga auf die Psyche.

Ingrid Schönner ermittelte in einer Studie das Kohärenzgefühl von Menschen, d. h. wieweit jemand fähig ist, mit den Anforderungen, die das Leben an uns alle stellt, konstruktiv umzugehen, Probleme zu meistern und einen Sinn für die Verstehbarkeit, Handhabbarkeit und Sinnhaftigkeit des Lebens zu entwickeln. Die Autorin geht hier von dem Salutogenesemodell nach Aaron Antonovsky aus. Dieses beschäftigt sich damit, was Menschen trotz Belastungen gesund erhält bzw. wieder gesund werden lässt. Die zentrale Frage der Salutogenese ist also: Wer bleibt gesund, und warum und wie, auch angesichts kritischer Lebensereignisse und zahlreicher Stressoren im täglichen Alltag?



Im Mittelpunkt des Salutogenesemodells steht das Konzept des Kohärenzgefühls. Der Begriff „Sense of Coherence“ (SOC) könnte in der Sprache des Laien als “Lebenseinstellung” bezeichnet werden. Mit Hilfe von standardisierten Methoden kann eine Aussage darüber gemacht werden, inwieweit sich das Maß an Lebenszufriedenheit von Mensch zu Mensch unterscheidet. Die Höhe des Kohärenzsinn hängt davon ab, wie sich der Mensch eingebunden fühlt in die Vorgänge des Lebens, wie er die Lebensereignisse versteht, auf welche geeignete Strategien bei Herausforderungen zurückgegriffen werden kann, vom psychischen Gesundheitsbewusstsein und dem Umgang mit Stress.

Die Frage, die sich der Autorin stellte war, haben Sahaja Yogis aufgrund ihrer spirituellen Praxis einen höheren Sinn für Kohärenz als andere Gruppen? Die Untersuchung wurde bereits mit 11 anderen Vergleichsgruppen durchgeführt.

Die Auswertung ergab ein eindeutiges ja! Der Gesamtwert liegt bei 159 Punkten. Die Auswertung bei den männlichen Yogis ergab sogar 164, (der an der Uni Graz bis jetzt höchst gemessene Wert); der Gesamtwert der Normstichprobe liegt bei 144, also sind Sahaja Yoga Praktizierende signifikant höher einzustufen.



Für das Kohärenzgefühl werden diverse Subwerte gemessen, das Gefühl von Verstehbarkeit (sense of comprehensibility), das Gefühl von Handhabbarkeit bzw. Bewältigbarkeit (sense of manageability) und das Gefühl von Sinnhaftigkeit bzw. Bedeutsamkeit (sense of meaningfulness), Für Antonovsky ist diese Komponente die wichtigste. Ohne Sinnhaftigkeit und ohne positive Erwartungen ans Leben ergibt sich trotz hoher Ausprägungen der anderen beiden Komponenten kein hoher Wert des gesamten Kohärenzgefühls.

Auch hier gab es interessante Ergebnisse: Je höher der Subwert „Verstehbarkeit“, desto höher ist die Stressresistenz und desto häufiger empfinden die Sahaja Yogis Gedankenfreiheit. Je höher der Subwert „Handhabbarkeit“, desto intensiver ist die Praxis und umso mehr werden Vibrationen wahrgenommen. Praxisintensität, Vibrationshäufigkeit und Gedankenfreiheit korrelieren ebenfalls signifikant miteinander und die Intensitätt hat eine Auswirkung auf den Subwert „Bedeutsamkeit“.

Zusätzlich Fragen der Studie beschäftigten sich mit der Häufigkeit der Gedankenfreiheit in Mediation und der Häufigkeit der Wahrnehmung von Vibrationen. Das Ergebins zeigt: Je intensiver jemand diese Meditationspraxis ausübt, desto mehr Vibrationen erlebt diese Person und desto gedankenfreier ist sie. Die Vibrationen und Gedankenfreiheit resultieren durch intensive Praxis.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass je häufiger Gedankenfreiheit und Vibrationen angegeben wurde, desto besser waren die Werte bei Stressresistenz und Kohärenzgefühl. Diese Art der Meditation kann somit als wichtige spirituelle Ressource zur positiven Lebensbewältigung dienen.

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