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Vor der indischen Küste im Golf von Cambay wurde 2001 eine versunkene Stadt entdeckt. Nach ersten Untersuchungen ist die Stadt 9500 Jahre alt. Das ist eine ungeheure Entdeckung, denn danach muß die gesamte Geschichte der bekannten Menschheitsevolution neu geschrieben werden. Die von Mitarbeitern des Indischen Instituts für Meerestechnik (NIOT) entdeckte Stadt liegt etwa 30 km westlich des indischen Bundesstaates Gujarat im Golf von Cambay. Wegen der extremen Gezeitenströmungen in dieser Gegend konnten anfangs nur hochaufgelöste Sonarbilder des Meeresbodens angefertigt werden. Anschließend geborgene Fundstücke setzten Archäologen auf der gesamten Welt in Erstaunen. Man fand menschliche Knochen, Steinwerkzeuge, Keramikscherben und Bruchstücke von Skulpturen. Mit der Radiocarbonmethode wurde an einem Holzteil festgestellt, daß dieses Fundstück 9500 Jahre alt ist, was bedeutet, daß die versunkene Stadt gegen Ende der letzten Eiszeit existiert haben muß.
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Sollte sich herausstellen, daß die Menschen, die in dieser Stadt lebten, vedischen Ursprungs waren, bedeutete dies auch einen radikalen Einschnitt in der indischen Geschichte, die im wesentlichen von westlichen Archäologen geschrieben wurde. Die vedische oder Sanskrit-Kultur ist ein äußerst faszinierender Bereich der menschlichen Entwicklung. Veda heißt Wissen, und alle europäischen Sprachen sind tatsächlich mit dem Sanskrit verwandt. Das bedeutet natürlich auch, daß die europäischen Völker irgendwie aus Indien hervorgegangen sein müssen und sich die europäischen Sprachen dann ins Russische, Englische, Deutsche, Spanische usw. auseinanderentwickelt haben.
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Wie paßt das noch mit dem jetzigen Fund zusammen? Die Stadt liegt 36 Meter unter Wasser und hat eine Fläche von 7,5 mal 3,5 km. Sie ist um 5000 Jahre älter als alle anderen bisher entdeckten Städte, daher müssen wir unseren Begriff der Evolution der Menschheit noch einmal ganz von vorn überdenken. Der indische Minister für Meerestechnik sagte, man müsse herausfinden, was mit dieser Zivilisation geschehen und was ihre Bedeutung sei. Aus den Sonarbildern geht hervor, daß die Stadt entlang eines alten Flußlaufs gebaut wurde und viele Gebäude extrem starke Fundamente haben. Eine frühe Stadt dieser Größe war bisher nur aus Mesopotamien bekannt, aber Mesopotamien ist von dort genauso weit entfernt wie wir von den ägyptischen Pyramiden.
Ich finde das äußerst faszinierend. Im Rigveda, einem der frühesten Zeugnisse der beginnenden menschlichen Zivilisation, ist von einem Fluß namens Sarasvati die Rede, der aus dem Himalaja hinab ins Arabische Meer floß und genau durch jene nordwestliche Gegend Indiens verlief, wo jetzt die Stadt gefunden wurde. Bis zum Fund dieser Stadt waren die Archäologen der Meinung, daß die gefundenen Zivilisationen nicht vedisch sein können, da es einen solchen Fluß heute nicht gibt. Die Kultur mußte deswegen von anderswo hergekommen sein, wo es einen solchen Fluß gab. Nun haben aber indische Archäologen vor einigen Jahren damit begonnen, amerikanische Satellitenbilder auszuwerten und haben festgestellt, daß tatsächlich ein trockenes Flußbett vom Himalaja fast genau in den Golf von Cambay führt, wo jetzt die Stadt entdeckt wurde. Am Ufer dieses Flußbettes seien Überreste von 2600 städtischen Strukturen feststellbar. In der gleichen Rigveda findet sich ein Hinweis auf einen See in Kaschmir, den es dort vor 5000 Jahren gegeben haben muß, der jedoch später austrocknete.
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aus: Das Universum mag keine dummen Leute! Von Helga Zepp-LaRouche September 2002
Versunkene StadtWeitere Diskussionen um die Geschichte Indiens, unter anderem Beiträge über: Den Mythos der Arischen Invasion, Wissenschaftliche bestätigung von Vedischem Wissen, die Harappa Kultur im Industal und den Einfluss der Briten auf indisches Geschichtsdenken finden sich auf
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